KR Heinz Pöttinger: ein Unternehmer mit Herz und Weitblick

Am 24. Juli 2014 verstarb KR Heinz Pöttinger, der Seniorchef des gleichnamigen Landmaschinenherstellers im 90. Lebensjahr

Als Unternehmerpersönlichkeit hat KR Heinz Pöttinger die Firmengeschichte des österreichischen Familienbetriebes maßgeblich geprägt. Das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern und die Familie hatten immer einen sehr hohen Stellenwert.

Als jüngster von vier Söhnen kam Heinz Pöttinger am 18. August 1924 zur Welt. Bereits in früher Kindheit fand er mit seinen Brüdern spielerisch den Kontakt zur Landtechnik. Nach der Hauptschule begann er eine Lehre im damaligen Produktionswerk in Aistersheim. Im Stammwerk Grieskirchen schloss er die Lehre zum Maschinenschlosser ab. In diese Zeit fällt die Produktion von Mühlen und Obst-Pressen.

Aus der Notwendigkeit heraus, Messing in den verschiedenen Legierungen zu verarbeiten, wurde eine Gießerei erworben, die ein Liebkind von Heinz Pöttinger blieb. In der Zwischenkriegszeit schaffte sich das Unternehmen, neben der Produktion von Landmaschinen ein zweites Standbein in der Installationstechnik, verstärkt im Wasserleitungsbau. Nach der Kriegsheimkehr verfolgte Heinz Pöttinger weiter sehr ehrgeizig seine Ziele und legte innerhalb weniger Jahre drei Meisterprüfungen ab: Mit je einem Meisterbrief für Schlosserei, Gas und Wasser eignete er sich umfassendes technisches Wissen an. Er setzte weiter auf Fortbildung und Schulungen und konnte somit wichtige Impulse für die moderne Fertigungssteuerung und –planung geben. Mit seinem unbeirrbaren Qualitätsbewusstsein und seinem handwerklichen Geschick verstand er es stets, Qualität und Produktivität in Einklang zu bringen.

Die Brüder Heinz, Hans und Alois übernahmen 1956 zuerst gemeinsam mit ihrem Vater in dritter Generation die Unternehmensführung und waren von da an wesentlich an der raschen Weiterentwicklung des Unternehmens beteiligt. Die Serienproduktion von Heuaufladern und Schwadrechen prägte diese Zeit. In den 1960er Jahren wurden von den Pöttinger-Brüdern weitere große Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens mit der Heuraupe, dem Maishäcksler und dem Ladewagen gesetzt. Mit diesen Entwicklungen wurde ein wesentlicher Beitrag zur Mechanisierung und Rationalisierung in der Landwirtschaft geleistet. Der unter dem Namen MEX bekannte Scheibenradhäcksler revolutionierte die Maisernte. Die jungen Pöttingers waren Pioniere bei der Entwicklung des Ladewagens, die konsequent in den nächsten mehr als 50 Jahren weiter verfolgt wurde. Dank dieser Leistung ist das Unternehmen heute Weltmarktführer bei Ladewagen.

Mut und Weitblick waren die treibenden Motoren: mit dem Erwerb der Bayerischen Pflugfabrik in Landsberg am Lech 1975 gelang ein gewagter Schritt in den deutschen Markt und damit ein wichtiger Schritt in Richtung Internationalisierung und Programm-Erweiterung mit Bodenbearbeitungsgeräten.

Nach dem Tod seines Bruders Alois übernahm Heinz Pöttinger neben der Produktion zusätzlich die Verantwortung für Konstruktion und Vertrieb.

Aufbauend auf den Wurzeln und gemeinsam mit seinen Brüdern prägte der Vollbluttechniker eine Unternehmenskultur, die auf Handschlagqualität, Engagement und Innovation aufbaute. Sein Leitgedanke war, mit innovativer Landtechnik einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung der Agrarproduktion zu leisten. In der Branche schätzte man ihn als harten aber fairen Geschäftspartner und herausragende Persönlichkeit.

Die Pöttinger-Familie wuchs auch privat: die Kinder Heinz, Klaus, Ulrike und Karin werden geboren. Familie und Unternehmen waren intensiv miteinander verwoben: Heinz Pöttinger lebte Unternehmersein positiv vor. So motivierte er seine Söhne, Heinz, als Kaufmann und Klaus, als Techniker, gemeinsam die Geschäftsleitung zu übernehmen. 1991 erfolgte die Hofübergabe an die vierte Generation. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates begleitete KR Heinz Pöttinger noch viele Jahre die Geschicke des Unternehmens mit. Nach der Übergabe des Aufsichtsratsvorsitzes im Jahr 2012 war er somit mehr als 70 Jahre für das Unternehmen tätig.

1998 musste KR Heinz Pöttinger seine Frau Gerlinde zu Grabe tragen.

Heinz Pöttinger war in jungen Jahren Sportler durch und durch: Leichtathletik, Handball, Tennis, Faustball und Fußball waren seine Steckenpferde. Als mehrfacher Gaumeister in der Leichtathletik konnte er große Erfolge erzielen. Selbst noch als rüstiger 80er blieb er weiterhin dem Sport treu: Golf, die Jägerei und Reisen waren seine liebsten Freizeitbeschäftigungen, die er auch mit seiner zweiten Frau Maria teilte. Seine Liebe zur Malerei und Kunst bewahrte er sich bis ins hohe Alter. Auch im Gesellschaftlichen engagierte sich der Unternehmer, was ihm zahlreiche hochrangige Auszeichnungen auf Bundes- und Landesebene einbrachte. Gemeinsam mit seinen Freunden gründete er den Rotary-Club Grieskirchen als Präsident. Die Viktor-Kaplan-Medaille oder der Pegasus in Kristall sind nur einige der vielen Auszeichnungen, die der engagierte Familienunternehmer verliehen erhielt.

Familie, Geschäftsführung und Belegschaft der Unternehmensgruppe PÖTTINGER haben Abschied genommen von einer herausragenden Persönlichkeit mit Herz und Gespür für Menschen, aber auch Zielstrebigkeit und Ehrgeiz. Sie werden sein Lebenswerk in seinem Sinne fortsetzen und das Unternehmen international erfolgreich weiter führen.

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