Die Größe von Saatgütern ist sehr unterschiedlich und erfordert ein ausgeklügeltes Dosiersystem. Mit der Kombination aus dem versetzten 3-reihigen Nockensärad und dem 1-reihigen Feinsärad können verschiedendst große Saatgüter präzise ausgebracht werden. Die Dosierräder sind mit einem Steg getrennt. Zur Erhöhung der Aussaatvariabilität sind unterschiedliche Reduziereinsätze verfügbar. Das durchdachte System ermöglicht es, Saatmengen zu reduzieren. Dabei wird die Aussaatgenauigkeit durch eine präzise Verteilung der Saatgüter erhöht. Die Umstellung aller Möglichkeiten erfolgt werkzeuglos in Minutenschnelle.
Die Anpassung der Säwellendrehzahl erfolgt bequem und rasch über das stufenlose Ölbadgetriebe. Über eine Umstellung der Vorgelegewelle wird die Geschwindigkeit der Säwelle um die Hälfte reduziert. Durch diese Kombination läuft die Dosierwelle für jedes Saatgut immer im passenden Drehzahlbereich. Dies sorgt für eine optimale Saatmengenregulierung.
Mit einer zu- und abschaltbaren Rühr- oder Pendelwelle wird ein gesicherter Gutfluss gesichert und zusätzlich die Aussaatgenauigkeit bei Saatgütern mit zähen Fließeigenschaften erhöht.
Der geöffnete weiße Schieber versorgt das schwarze 3-reihige Nockensärad mit Saatgut. 36 Nocken sorgen für eine optimale Dosierung des Saatgutes. Der Trennsteg an der Bodenklappe verhindert ein Überlaufen zum Feinsärad.
Dank der Vorgelegewelle werden Ausbringmengen von 10 bis 400 kg/ha mit den Normalsärädern ermöglicht.
Geeignete Saatgutarten:
Alle Getreidearten (auch Dinkel)
Leguminosen (Bohnen, Erbsen)
Zwischenfrüchte
Gräser
Eine Umstellung von Normalsaat auf die serienmäßige Feinsaat erfolgt in kürzester Zeit durch die Verstellung der Schieber. Das rote Feinsärad verfügt über 24 Nocken mit Sägezahnprofil und ist prädestiniert für die exakte Dosierung kleinster Saatgüter.
Geringste Ausbringmengen von 1,5 bis 12 kg/ha können mit dem Feinsärad realisiert werden.
Geeignete Saatgutarten:
Raps
Senf
Phacelia
Einzigartig bei mechanischen Sämaschinen ist die Umstellung von Drillsaat auf Einzelkornsaat mithilfe der optionalen Oberaussaat. Diese beinhaltet die Verwendung eines Reduziereinsatzes und die Änderung der Drehrichtung der Säwelle durch werkzeugloses Umstecken am Seitenantrieb. Kleine Mulden auf der Rückseite der Säradnocken entnehmen nur ein Saatkorn und lassen es über Kopf in den Saattrichter fallen.
Es können geringste Ausbringmengen von 0,7 bis 3,6 kg/ha oder 25 bis 90 Körner/m2 vereinzelt werden.
Geeignete Saatgutarten:
Raps
Mohn
Für Spezialanwendungen, betreffend der Aussaat von Hybriden, können die Reduziereinsätze der Oberaussaat ebenfalls verwendet werden. Werden diese gänzlich eingeschoben wird ein Drittel der Fläche des Normalsärads abgedeckt.
Dadurch können Ausbringmengen von 4 bis 90 kg/ha erreicht werden.
Geeignete Saatgutarten:
Hybridgetreide
Optional werden Reduziereinsätze für das Normalsärad für noch geringere Aussaatmengen angeboten. Dabei werden zwei Drittel der Fläche des Normalsärads abgedeckt.
Ausbringmengen von 3 bis 40 kg/ha sind damit problemlos möglich.
Geeignete Saatgutarten:
Zwischenfruchtmischungen mit grobkörnigem Saatgut, beispielsweise Mischungen mit kleinkörnigen Leguminosen
Zentral erfolgt die Verstellung der Bodenklappen mit sieben Stellrasten für verschiedene Saatgüter. Die federbelasteten Bodenklappen können bei Fremdkörpern leicht ausweichen.
Ein hochgezogener Mittensteg verhindert das Überlaufen zwischen Fein- und Normalsärad, wodurch höchste Genauigkeit bei der Aussaat gewährleistet wird.
Die mechanische Dosierung wird bei den Anbausämaschinen über die großdimensionierten Räder angetrieben. Dadurch wird zum einen ein sicherer Betrieb gewährleistet, da die hohen Räder den Rollwiderstand minimieren. Zum anderen wird der Bodendruck verringert. Bei den Aufbausämaschinen erfolgt der Antrieb per Spornrad, das innerhalb der Arbeitsbreite läuft.
Optional kann bei beiden Maschinentypen die Saatmenge elektrisch verstellt werden.
Mit dem optionalen elektrischen Dosierantrieb für Aufbausämaschinen kann die Saatmengenverstellung in Verbindung mit einem POWER CONTROL oder CCI 1200 ISOBUS Terminal bequem vom Traktorsitz aus durchgeführt werden. Das Geschwindigkeitssignal kommt hierfür vom Radarsensor auf der Maschine oder über den Traktor.
Der elektrische Dosierantrieb wird per ISOBUS angesteuert. Mit der Verwendung von Applikationskarten wird die Saatmenge variabel, durch die automatische Verstellung der Säwellendrehzahl, angepasst. Section Control wird dadurch ebenfalls ermöglicht und schaltet am Vorgewende die gesamte Maschinenbreite, sodass keine Überlappungen entstehen.
Das Abdrehen erfolgt bequem per Knopfdruck.
Die optionalen, drehenden Rührwellen eignen sich besonders bei spelzigen Saatgutarten wie Dinkel. Die Pendelrührwelle ist für Spezialanwendungen konzipiert, beispielsweise für Grassamen mit zähen Fließeigenschaften.
Bei Raps, Leguminosen und Saatgütern mit liquidem Fließverhalten kann auf den Einsatz der Rührwelle verzichtet werden, um eine Beschädigung der empfindlichen Körner zu vermeiden.