Frauenpower in der Montage - Teil 2
In unserer aktuellen Serie präsentieren wir Ihnen nun die zweite Dame in der Technik
In der Montage sind drei junge Frauen beschäftigt, die ihre Liebe zur Technik zum Beruf gemacht haben und diesen auch gerne ausüben. Heute stellen wir Ihnen Andrea Kasbauer vor, sie arbeitet in der Montage für Mäh-Aufbereiter.
PÖTTINGER: Was waren die Gründe dafür, dass Sie Stahlbautechnikerin geworden sind?
Andrea Kasbauer: Bereits mit 15 Jahren wollte ich keinen, für Frauen typischen Beruf, sondern einen technischen Beruf ergreifen. Aber als jüngste von sechs Geschwistern konnte ich mich vorerst nicht durchsetzen und machte daher eine 3-jährige Ausbildung zur Köchin.
PÖTTINGER: Wie war Ihr Werdegang als Maschinenbautechnikerin und warum haben Sie sich bei PÖTTINGER beworben?
Andrea Kasbauer: Als mein erster Sohn ein Jahr alt war, wollte ich unbedingt wieder arbeiten. Damit ich aber bei meinen Kindern sein konnte, musste es eine Arbeit in der Nacht sein. So begann ich bei PÖTTINGER in der Lackiertechnik einen Vollzeitjob in der Nachtschicht. Daneben machte ich die Ausbildung zur Maschinenbautechnikerin. Die Kurse waren am Abend und das Praktikum am Wochenende. All das schaffte ich aber nur mit der tollen Unterstützung meines Mannes. Die Kinder haben auch sehr gut mitgemacht. Teilweise haben die Kinder und ich dann gemeinsam gelernt – sie für die Schule und ich für meine Ausbildung. Danach bin ich in die Montage gewechselt. Derzeit arbeite ich tagsüber, da meine Söhne schon aus dem Gröbsten draußen sind.
PÖTTINGER: Wie hat Ihr privates Umfeld auf Ihren Werdegang reagiert?
Meine Bekannten und Freunde haben es mir nicht zugetraut, aber meine Kollegen in der Firma standen immer hinter mir.
PÖTTINGER: Wie geht es Ihnen jetzt an Ihrem Arbeitsplatz?
Andrea Kasbauer: Wir sind schon eine sehr gute Truppe. Obwohl ich schon sehr anpassungsfähig bin, muss ich mich manchmal schon auf die Füße stellen.
PÖTTINGER: Würden Sie nochmals diesen Beruf wählen?
Andrea Kasbauer: Ich würde allen Mädchen raten, sich mehr zu trauen, einen solchen Beruf zu wählen. Da ich meinen Beruf so gerne mache, denke ich jetzt rückblickend, dass ich bereits mit 15 Jahren den Lehrberuf hätte machen sollen. Meine Mutter wollte immer, dass ich einen Landwirt heirate und so ist vielleicht meine Vorliebe für Landmaschinen entstanden. Meine zwei Söhne lernen auch Maschinenbau und Stahl- und Metallbau. Mein Mann ist Polier. Technische Berufe sind sozusagen die Regel bei uns in der Familie.
PÖTTINGER: Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Andrea Kasbauer: Gerne würde ich einen Schweißerkurs machen, nur so aus Interesse. Ich bin sehr dankbar, dass ich damals die Chance bekommen habe, in die Montage zu wechseln. Es ist eine gewisse Robustheit gefragt, aber ich möchte trotzdem gerne für andere Frauen ein Vorbild sein.
PÖTTINGER: Welche Hobbys hat so eine technikbegeisterte Frau wie Sie?
Andrea Kasbauer: Ich laufe fast täglich, denn Sport ist gesund. Zuerst habe ich mir einen „Laufhund“ zugelegt, aber der ist so faul, darum laufe ich für mich lieber alleine und nur ab und zu mit meinem Hund.
PÖTTINGER: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg und Freude bei Ihrer spannenden Tätigkeit.
Handwerklich begabt: Andrea Kasbauer
Moderne Hebetechnik ermöglicht trotz der
schweren Teile einen ergonomischen Arbeitsplatz
Andrea Kasbauer meistert ihren Beruf