Der ideale Pflanzenbestand, der optimale Schnittzeitpunkt, die besten Erträge – all dies nützt erst dann, wenn das Futter auch in höchster Qualität am Hof landet. Bis dahin spielt die erdige Futterverschmutzung ein weiteres wesentliches Kriterium. Erde ist vielfach die Ursache für minderwertige Grundfutterqualitäten. Die negativen Auswirkungen werden oftmals unterschätzt.
Rohasche als ein Parameter für Futterverschmutzung
Ein häufig herangezogener Parameter für die Futterverschmutzung ist der Rohaschegehalt. Dabei ist aber zu beachten, dass Rohasche nicht gleich „Schmutz“ ist. Jede Pflanze enthält Mineralstoffe und Spurenelemente, welche als Rohasche zusammengefasst werden. Diese betragen je nach Pflanzenart und Entwicklungsstadium gut 70 g/kg TM. Additiv zu diesen Mineralien wird die Futterverschmutzung als Sand und Tonminerale ebenfalls zur Rohasche gezählt.
Der Orientierungswert für eine saubere Futterernte ist ein Rohaschegehalt von weniger als 100 g/kg TM.
Geringerer Futterwert
Geringere Futteraufnahme durch die Tiere
Die Erhöhung des Rohascheanteils bewirkt zwangsläufig eine Verdünnung aller anderen Nährstoffe. Beim Energiegehalt gehen mit 10 g Rohasche durch erdige Verschmutzung ca. 0,1 MJ NEL / kg Trockenmasse verloren.1 Der Rohproteingehalt sinkt um etwa 1,6 g/kg TM.2
Dazu kommt, dass verschmutztes Futter von Wiederkäuern in geringeren Mengen aufgenommen wird. Grund dafür sind zum Einen die geschmacklichen Veränderungen und zum Anderen die geringere Verdaulichkeit bzw. Energiegehalt des Futters.
Als Faustregel gilt: 1 % erdige Futterverschmutzung verursacht 200 kg weniger Milch aus dem Grundfutter pro Kuh und Laktation.3
1 Resch. R (2009): Qualitätsbewertung von österreichischen Grassilagen und Silomais aus Praxisbetrieben. Abschlussbericht Silageprojekt, 29.
2 Resch, R.; Frank, P.; Stögmüller, G.; Tiefenthaller, F.; Peratoner, G.; Adler, A.; Gasteiner, J. und Pötsch, E. M. (2014): Futterverschmutzung mit Erde - Ursachen, Erkennung und Auswirkungen. Landwirt Sonderbeilage.
3 Resch, R. (2012): Qualität der Silagen – Theorie und Praxis. 3. Burgenländisch-Steirische Bauerntage. 9. Februar 2012.