Der Boden ist die oberste lockere Lage der Lithosphäre, in der sich Atmosphäre, Hydrosphäre und Biosphäre durchdringen, mischen und gegenseitig beeinflussen. Aus dem jeweiligen Ausgangsgestein entstand der Boden unter dem Einfluss der Faktoren Klima, Vegetation, Relief, Wasser, Tier und Mensch. Durch bodenbildende Prozesse haben sich im Laufe der Jahrmillionen unterschiedliche Lagen und Entwicklungszustände herausdifferenziert.
Unterschiedliche Bodentypen weisen jeweils dieselben charakteristischen Horizontabfolgen auf. Wie zum Beispiel die Braunerde. Diese Typen besitzen unterschiedliche Merkmale und Spezifikationen. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Entstehungsgeschichte schließen und spezielle Charakteristiken ausmachen, die es im Pflanzenbau und Pflanzenschutz zu beachten gilt.
Unter der Bodenart versteht man die Korngrößenzusammensetzung der mineralischen Teilchen. Diese werden in den Grobboden mit Korngrößen über 2 mm, die das Bodenskelett bilden und den Feinboden mit Größen unter 2 mm unterschieden. Im Feinboden werden die Primärkörner werden in die drei verschiedenen Größenklassen Sand, Schluff und Ton eingeteilt. Die Primärkörner erstrecken sich von einem Durchmesser von weniger als 0,002 mm bei Feinton bis hin zu 2 mm bei Grobsand. Zwischen dieser Einteilung gibt es viele weitere Unterfraktionen von Körnern.
Unterschiedliche Korngrößen haben einen großen Einfluss auf die Eigenschaften des Bodens. Je größer die Bestandteile desto höher sind die Wasserdurchlässigkeit, Durchlüftung und Durchwurzelbarkeit. Gleichzeitig nehmen jedoch Wassergehalt und vor allem das Wasserhaltevermögen stark ab. Ein solcher Boden zeichnet sich durch einen hohen Kies bzw. Sandanteil aus.
Je kleiner die Korngröße desto mehr Porenvolumen steht zur Verfügung. Das Wasserhaltevermögen und die Kationenaustauschkapazität steigen, wodurch mehr Nährstoffe angelagert werden können. Jedoch nimmt der Gasanteil ab.
Ein hohes Wasserhaltevermögen ist jedoch nicht nur von Vorteil. Soll ein sehr tonhaltiger Boden unter widrigen, nassen Bedingungen bearbeitet werden muss, kann dies die Bodeneigenschaften negativ beeinflussen.
Von der Pflanze kann nur pflanzenverfügbares Wasser aufgenommen werden. Dieses Bodenwasser ist zwischen den Mittelporen gelagert und wird als Haftwasser bezeichnet.
Haftwasser zwischen den Feinporen, das in Durchmessergrößen <0,2 μm vorkommt ist nicht pflanzenverfügbar. Die Saugspannung in diesen kleinen Poren ist hier zu groß, als dass dieses Wasser von Wurzeln erschlossen werden kann. Die Poren sind zu klein für das Wurzelwerk und werden durch Bodenschadverdichtungen vermehrt.
Sickerwasser, welches von Niederschlägen in den Boden eindringt, wird zwischen weiten Grobporen und engen Grobporen mit einer Porengröße von >50 μm und 10-50 μm aufgenommen. Zwischen den weiten Grobporen ist dies schnell beweglich und zwischen den engen Grobporen langsam beweglich.