BOKU testet Pflug auf unterschiedlichen Feldern
Positiver Einfluss von Traction Control ist bewiesen
Die österreichische Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) hat den SERVO 6.50 mit Traction Control getestet. Der Fokus der Untersuchung lag auf der Auswirkung von Traction Control auf den Treibstoffverbrauch, die Flächeneffizienz und das Schlupfverhalten der Zugmaschine.
Auszug aus der Masterarbeit von Martin Haas
(Institut für Landtechnik an der BOKU Wien):
- EINLEITUNG
In der heutigen Bodenbearbeitung lässt sich ein Trend dahingehend erkennen, dass beim Einsatz des Pfluges immer größere Geräte zum Einsatz kommen, um die Maschineneinsatzzeit pro Flächeneinheit und somit die Personalkosten und auch den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Daraus ergibt sich bei der Kombination von Zugmaschine und Anbaugerät ein Zielkonflikt. Einerseits wird eine möglichst hohe Arbeitsbreite angestrebt. Auf der anderen Seite erreicht man bei der Zugmaschine schnell den Punkt, an dem die Zugkraft nicht mehr auf den Boden übertragen werden kann. Das System der „Traction Control“ von Pöttinger setzt genau hier an.
- DER VERSUCH
- Standorte und Boden
Versuchsstandort I (Raasdorf in NÖ)
In diesem Gebiet herrscht das pannonische Klima vor. Die Böden sind durch tiefgründigem Tschernosem aus kalkhaltigen Feinsedimenten über Schotter gekennzeichnet. Diese Böden weisen grundsätzlich gute Bearbeitbarkeit auf.
Die Kennwerte des Bodens:Tiefe
Wassergehalt (g)
Lagerungsdichte
Feuchte
0-10 cm
0,20
1,65
12,13 %
bis 30 cm
0,23
1,79
12,77 %
Versuchsstandort II (Hirm im Burgenland)
Dieses Gebiet liegt am Rande des pannonischen Klimaeinflusses mit Stunden- bzw. Minutenboden. Auf dem Standort ist der Bodentyp Feuchtschwarzerde anzutreffen. Eine geringe Durchlässigkeit und eine hohe Speicherkraft führen dazu, dass sich der Boden nur selten in einem bearbeitbaren Zustand befindet.
Die Kennwerte des Bodens:
Tiefe
Wassergehalt (g)
Lagerungsdichte
Feuchte
0-10 cm
0,30
1,87
16,21 %
bis 30 cm
0,27
1,69
16,30 %
- Pflug
Der SERVO 6.50, ein 7-Schar-Aufsattelpflug von Pöttinger ist mit dem Zusatzsystem TractionControl ausgestattet. Weiters verfügt der Pflug über eine hydraulische Schnittbreitenverstellung (ca. 35 - 55 cm je Schar). Dadurch ergibt sich eine Arbeitsbreite von 2,45 bis 3,85 Metern. Die Einstellung der Vorfurchenbreite erfolgt hydraulisch.
- Versuchsdurchführung
Der Versuch wurde an zwei Standorten mit drei Wiederholungen und zwei Varianten durchgeführt (Traction Control 0 bar, 150 bar, 180 bar und Frontgewicht).
Gewichtsveränderung:
- Standorte und Boden
- AUSWERTUNG UND ERGEBNISSE
- Schlupfberechnung
Schlupf in Prozent am Standort I Raasdorf mit Frontgewicht
Arbeitstiefe 25 cm, Scharschnittbreite 45 x 7 = 315 cm, Drehzahl Arbeitsbreite 1.800 U/min.
Druck Mittelwert
0 bar
6,99
180 bar
6,77
Schlupf in Prozent am Standort II Hirm mit Frontgewicht
Arbeitstiefe 20 cm, Scharschnittbreite 38 x 7 = 266 cm, Drehzahl Arbeitsbreite 1.800 U/min.
Druck Mittelwert
0 bar
21,23
180 bar
21,27
- Verbrauchsmessungen
Der Dieselverbrauch wurde durch volumetrisches Einlitern nach jeder Versuchsfahrt erneut gemessen. Bei der Berechnung des Verbrauches am Vorgewende wurden ÖKL-Richtwerte für geringe Motorauslastung in Bezug auf die Nennleistung herangezogen.
Weiters wurde der Verbrauch pro Versuchsfahrt mit der jeweiligen Arbeitsbreite multipliziert, um eine Hochrechnung für den Verbrauch je Flächeneinheit zu erhalten. Das Mittel aus den drei Wiederholungen ergibt schließlich den durchschnittlichen Verbrauch je Flächeneinheit bei unterschiedlichem Druck am Traction Control-Zylinder.
Verbrauchswerte in Liter am Standort I (Raasdorf)
Druck
Mittelwert
Liter pro ha0 bar
14,87
150 bar
13,16
180 bar
13,45
Verbrauchswerte in Liter am Standort II (Hirm)
Druck
MittelwertLiter pro ha0 bar
25,25
150 bar
23,83
180 bar
21,77
- Fazit
- Bessere Zugkraftübertragung durch permanente Gewichtsverlagerung auf den Traktor
- Vermeidung von Schlupf und somit schädlichem Schmierhorizont der Hinterräder
- Treibstoffeinsparung durch effektivere Kraftübertragung (ca. 10 Prozent am Standort I und ca. 14 Prozent am Standort II)
- Schlupfberechnung
Überzeugen Sie sich selbst von der Wirtschaftlichkeit und Schlagkraft des SERVO 6.50 mit Traction Control und fragen Sie nach bei Ihrem Vertriebspartner.
![]() Standort I Rasdorf |
![]() Standort II Hirm |
![]() Der Versuch kann beginnen |
![]() Martin Haas und sein Team |